Dieser Film ist unglaublich schlecht. Nachdem ich eine Nacht darüber geschlafen habe, muss ich es gleich vorweg sagen: Prometheus ist nicht so schlecht wie The Dark Knight Rises. Aber es sind nur Nuancen.
Der Film beginnt klassisch wie der erste Alien Film von 1979. Das Raumschiff landet auf einem fremden Planeten und die Mannschaft läuft wenig später in Raumanzügen durch die fremde Landschaft.
Leider ist das schon fast alles, was man wesentlich hervorheben kann.
Wer in diesen Film geht und sich Antworten auf Fragen der klassischen Alien Tetralogie erhofft, wird enttäuscht. Der Film dreht sich im Kreis und wirft selbst mehr Fragen auf, als er beantwortet. Mit dem Alien-Franchise hat das Ganze nur wenig zu tun. Das Drehbuch stammt von Damon Lindelof, der uns schon das “”"grandiose”"” Finale von Lost bescherte. Und genauso fühlt sich auch dieser Film an. Prometheus baut eine tolle Grundstimmung auf, doch sobald die Handlung beginnt schleicht sich das Gefühl an, dass das alles Nonsens sein könnte. Und leider ist es am Ende auch so.
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Visuell hat Prometheus zumindest kleine Probleme. Ich habe den Film in 3D gesehen und das Bild war sehr farb-arm, fast monochrom. Vielfach war es schwer, überhaupt 3D Effekte auszumachen. Ridley Scott scheint es hier nicht zu verstehen, diese Effekte sinnvoll einzusetzen. 3D ist nicht nur Mittel zum Zweck, sondern soll den Zuschauer näher an das Geschehen heranbringen. Leider gelingt das nicht. Es ergibt sich ein Gesamtbild, das den Zuschauer ein wenig allein lässt. Sicherlich sind beeindruckende Bilder dabei, die schiere Größe einiger Szenen, vor allem im Außenbereich sind gewaltig. Doch leider verliert sich dieser Eindruck. Auch mag die Alien-typische klaustrophobische Stimmung nicht recht aufkommen.
Die schauspielerische Leistungen sind größtenteils völlig verschenkt. Charlize Theron hat gefühlt 15 Minuten Screentime und ihre Rolle ist ebenso völlig überflüssig. Noomi Rapace (bekannt aus Stieg Larssons “Millenium Trilogie”) hat die klassische “Ripley” Rolle zugedacht bekommen, kann dieser aber nur schwer gerecht werden. Sie holt sicherlich alles aus ihrer Rolle heraus, nur leider gibt das mäßige Drehbuch nicht viel her. Der Rest der Besetzung ist schnell vergessen, vor allem Guy Pearce (Memento) wird in seinem lächerlichen alte-Leute-Makeup nicht in die Filmgeschichte eingehen. Selbst Johnny Knoxville sah als alter Mann im Rollstuhl glaubwürdiger aus. Und das sollte zu denken geben.
Prometheus hinterlässt mich mit einem leeren Gefühl. Obwohl der Film knapp über 2 Stunden Laufzeit hat, passiert eigentlich nichts. Es gibt kaum Action, wenig interessante Dialoge, keine großen Kamerafahrten. Das klingt nach Kurzweil, ist es aber nicht. Ich habe in der letzten Stunde ständig nach der Zeit geschaut, weil keine Spannung mehr aufkommen wollte.
Am besten vergleichen lässt sich Prometheus vielleicht mit Blade Runner. Dieser Film wurde seinerzeit böse unterschätzt und gilt erst in den letzten Jahren als Klassiker und Meilenstein der Filmgeschichte. Prometheus hingegen ist leider nur ein SciFi Film von vielen. Eine bekannte Geschichte wird erzählt ohne zu einem konsequenten Ende zu kommen.
Fazit: Prometheus weiß nicht zu überzeugen. Als Kenner der Alien-Saga wird man mit seinen Fragen allein gelassen. Als Neuling der Geschichte wird man nur schwerlich einen Zugang zu diesem Universum finden. In der Gesamtbewertung kommt Prometheus auf 1,5 Punkte. Nicht anschauen, der Film lohnt nicht die Eintrittskarte.
- FSK: 16
- Ad, Adventure, SciFi, Thriller
- Deutscher Kinostart: 8/9/2012
- Regie: Ridley Scott
- Darsteller: Charlize Theron, Guy Pearce, Michael Fassbender, Noomi Rapace
- Produktion: Ridley Scott, Tony Scott
- Geschichte: Damon Lindelof, Jon Spaihts
- Studio: 20th Century Fox

