Terminator Salvation

Veröffentlicht in der Kategorie Reviews von - August 01, 2012
Terminator Salvation

GOTT! ICH HASSE MCG!

Ich bezeichne mich als Fan und Kenner der Terminator Filmreihe. Der erste Teil war beeindruckend, der zweite Teil ein Meilenstein, über den dritten Teil wollen wir lieber nicht reden. Nach dem ersten Teaser für Terminator – Die Erlösung war ich gespannt und begeistert. Denn es sah nach einem richtig guten Start einer neuen Geschichte aus. Der Regisseur McG hat zwar bisher „nur“ mit Charlies Angels einigermaßen zu überzeugen gewusst, aber ok. Geben wir ihm eine Chance.

Der Film beginnt mit einem Terminator typischen Intro. Im Hintergrund passiert etwas undefinierbares, während im Vordergrund die Credits laufen. Ungefähr zur Hälfte der Credits erscheint der deutsche Titel – ohne die bisher gesehenen Schrifteffekte. Gute Arbeit, Jungs. Am Ende der Credits erscheint das deutsche Logo. WARUM? Warum muss man mir zweimal sagen, wie dieser Film heißt? Übrigens: Als das Logo erscheint, hört man (zum ersten und einzigen Mal) das Terminator Thema. Im Soundtrack ist dies nicht enthalten. Vielleicht hat der Regisseur beim Tonschnitt gemerkt, wie sehr er das Thema braucht um überhaupt noch irgendwas zu retten.

Zu den Details:

baleDie Darsteller sind ok. Normalerweise denke ich immer: Nochmal auf Anfang und mit Gefühl. Aber diesmal ist eher das Gegenteil der Fall. Christian Bale als John Connor ist total neben der Spur. Er legt soviel Energie in die Rolle, dass sie nicht mehr glaubwürdig erscheint. Mit seiner Batman Stimme raunt er (der große Anführer der Zukunft) permanent irgendwelche Befehle oder Reden in sein Mikrofon. Im ganzen Film ist er vielleicht 5 Minuten in Action verwickelt. Ich habe tatsächlich nur darauf gewartet, dass er seine Batman- Maske aufsetzt. Aber genau wie in The Dark Knight hat Bale in diesem Film ein großes Problem. Er mag zwar der Hauptdarsteller laut Poster und Trailer sein, tatsächlich wird ihm aber wieder die Show gestohlen. Diesmal nicht von Heath Ledger, sondern von Sam Worthington, der – ab hier nicht weiterlesen, falls ihr den Film noch sehen wollt – einen Terminator Prototypen spielt. Er ist damit deutlich worthingtonglaubwürdiger und hat sicherlich eine große Karriere in Hollywood vor sich. Helena Bonham Carter als Skynet Gesicht ist katastrophal schlecht. Warum überhaupt hat Skynet ein Gesicht? Ich verstehe das nicht. Der Darsteller des Kyle Reese – vormals von Michael Biehn verkörpert – Anton Yelchin (Chekov aus Star Trek) spielt solide, ohne Michel Biehn Konkurrenz machen zu wollen. Vielleicht genau der richtige Ansatz… Ansonsten ist die Besetzung nicht erwähnenswert aber auch nicht wirklich schlecht. Ein kleines Cameo feiert Arnold Schwarzenegger. In insgesamt 32 Sekunden in verschiedenen Szenen liefert er sich einen kurzen Kampf mit Christian Bale. Allerdings nicht am Set, sondern mithilfe von Computeranimationen. Ein weiteres Cameo hat Sarah Connor, allerdings nur in Form von Tonbandaufnahmen, die sich John immer wieder anhört. Leider hören sich diese Aufnahmen an wie der Mitschnitt einer Nachrichtensendung. Lieblos und stelzig hat die Sprecherin die Texte heruntergeleiert.

Die Story ist wirr und schwer nachvollziehbar. Viel zu viel Action und zu wenig Dialoge. Die eine oder andere Erklärung für das Publikum wäre ganz nett gewesen, denke ich. Eine der Kernszenen des Films ist ein Dialog am Ende zwischen dem Terminator-Mensch-Hybriden und Skynet, in dem Skynet ernsthaft versucht einen Terminator von der eigenen Sache zu überzeugen. Meiner Meinung nach hätte man Skynet „absolut“ lassen sollen. Will sagen: nicht zu hinterfragen. Klare Motive, keine Diskussionen. In Terminator 4 sind sagenhaft viele Anspielungen auf die alten Filme eingebaut, zu viele um sie hier aufzuzählen. Einige sind stimmungsvoll, andere schlicht peinlich. So wird John Connor von seiner Frau gefragt, was sie den Soldaten sagen soll, wenn sie merken, dass er nicht mehr da ist. Seine Antwort: „Ich komme wieder.“ Ein Aufstöhnen ging durchs Publikum….

Die Musik ist schlicht schlecht. Hier haben wir genau das selbe Problem wie seinerzeit in Terminator 3: Das verdammte Terminator Thema fehlt völlig. WARUM IST DAS SO? Das Thema ist so markant. Danny Elfman hat hier wirklich keine gute Arbeit geliefert. Setzen, Mister Elfman. SETZEN SIE SICH HIN.

Die Effekte des Films sind absolut State-of-the-Art, ohne jede Frage. Eine gute Mischung aus echten Explosionen und Menschen und computergenerierten Objekten. Dennoch kann der Film auch hier nicht überzeugen. Es ist einfach nichts Besonderes. Alles hat man schon einmal gesehen.

Diesem Film wird das Terminator Logo zum Verhängnis. Ohne den Terminator Hintergrund hätten wir hier einen soliden Science Fiction Action Film. Aber mit dem Hintergrund bleibt eine sehr hohe Erwartung, die nicht erfüllt wird.

Insgesamt ist der Film deutlich besser als Terminator 3, bleibt aber klar hinter Terminator 1 und 2 zurück. Der Film bekommt daher 2 von 5 Sternen.

John Connor sagt am Ende des Films: „Die Zukunft ist, was wir daraus machen.“ Hoffen wir alle zusammen, dass McG sich an seinem Penis im Schrank erhängt, bevor man ihm einen weiteren Vertrag gibt. Beten wir für ein klares: „Ich komme nicht wieder.“

GOTT! ICH HASSE MCG!

This post was written by Tobi